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Überwintern mit Wohnmobil  in Andalusien 2020

 

11.01.2020 

Mit einem traumhaften Neujahrsempfang und 35 jährigem Jubiläum des Campingclub Kaiserstuhl in der Eventhalle Faller in Hausen begann die erste Etappe unserer Reise. Uli Hertel  und sein Vorstandsteam haben einen unvergesslichen Abend auf die Beine gestellt. Fantastisches Essen, tolle Unterhaltung mit Musik, Tanz und einem fantastischen Showprogramm. Und dann noch für alle kostenlos… wo gibt es denn sowas???

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Nach einer ruhigen Nacht im Wohnmobil auf dem Parkplatz der Eventhalle, starteten wir nach einem guten Frühstück im Faller Hof in Richtung Spanien. Bei gutem Wetter fuhren wir bis La Courcourde auf den Campingplatz Floral in der Nähe bei

Für eine Übernachtung als Zwischenstopp sehr praktisch, da wir mit unserem Gespann, WOMO plus Autoanhänger mit kleinem Auto darauf, ohne abzukuppeln stehen konnten. Um diese Jahreszeit hatten alle Restaurants geschlossen. Zum Glück hatten wir für den Notfall die berühmten Spaghetti Miracoli dabei. Die Aussicht vom Campingplatz war fantastisch, genau im Blickfeld ein AKW. Aber für 17 Euro für eine Nacht incl. Strom, Wasser, warme Duschen, Entleerungsstation war alles bestens. Morgens um 7 h ging es weiter. Wir hatten Glück, der Diesel hat gereicht bis zur ersten Tankstelle in Spanien. Extremer Preisunterschied.  Am Nachmittag um 16 h sind wir in Peniscola bei strahlendem Sonnenschein angekommen und haben einen schönen, gepflegten  Campingplatz, El Eden,  am Meer gefunden. Er war knalle voll mit europäischen Rentner, die dort überwintern. Toller Platz, wir  mussten leider unseren Anhänger abkoppeln, da die Plätze quadratisch sind. Aber mit Hilfe der Camper Nachbarn war  das kein Problem. Im Nachhinein haben wir von Überwinterer in Andalusien erfahren, dass viele dort einen Zwischenstopp eingelegt haben. 

Nach der langen Fahrt freuten wir uns darauf, fein essen zu gehen. 

Aber auch hier war in naher Umgebung und an der Strandpromenade tote Hose, alle Lokale dicht. Naja, gab halt nochmal Spaghetti Miracoli. 

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Montemilar

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Peniscola, eine tolle Stadt, schöner Strand, aber im Januar noch im Winterschlaf. 

Am nächsten Morgen war es ganz schön frostig.  Unser kleines Auto auf dem Anhänger war zugefroren, in der Nacht mussten wir gut heizen, es war echt kalt….. Um 10 h ging es weiter. Es zog uns so stark in die Wärme von Andalusien, dass wir  bei tollem Wetter abwechselnd fahrend, bis Balerma, Camping Mar Azul durchgestartet sind. Bei Anbruch der Dunkelheit um 19 h (länger hell als bei uns) nach 2 Zwischenstopps Ankunft am Ziel, unser zu Hause für die nächsten 10 Wochen. Hurra, das Restaurant auf dem Camping Platz hatte geöffnet und es gab feine Pizza…Im Januar kühlte es in der Nacht auf 8 -10 Grad ab, am Tag hatten wir zwischen 17 und 22 Grad im Schatten. 

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Großzügige Einfahrt zum Camping Mar Azul. Ein perfekter Platz zum Überwintern. Die 70 qm Plätze verfügen über Wasser, Abwasser und Strom. Sehr sauber, großzügige sanitäre Anlagen, gutes WIFI an jedem Platz. Sollte man planen hier zu überwintern, ist eine Reservierung  viele Monate vor der Anreise notwendig, da der Platz im Winter total ausgebucht ist. Reservierungsgebühr 50 Euro, bei Stornierung behalten sie 10 Euro Bearbeitungsgebühr ein. Man spricht an der Rezeption auch deutsch. 

Für die Autobahn in Frankreich haben wir mit WOMO und Anhänger

€ 118,-- in Spanien nur € 25,80 bezahlt, da nach Tarragona die Autobahnen Maut frei sind. 

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Tägliche Wochenmärkte in der Umgebung…

  1. kg. Tomaten zwischen 40 Cent und einem Euro, Orangen süß und saftig ein kg. 50 Cent…

In den Supermärkten ist es teuer, bei den Bauern sehr günstig…  

Klamotten, Lederwaren, es wird alles angeboten, was man von den südländischen Märkten kennt. 

Das Fischerdorf Balerma im maurischen Stil erreicht man gut zu Fuß. Dort findet man ein paar kleine Kneipen, einen Supermarkt und kleinere Läden. Bei  „Johanna“ auf der Strandpromenade gibt es ein Menü, 2 Vorspeisen, Hauptgericht, Dessert und Kaffee für € 10. 

In die nächste, sehr schöne Stadt El Ejido fährt mehrmals täglich ein Bus. 

Der Nachteil des CP Mar Azul ist die Lage. Ringsum, soweit das Auge reicht eine große Plastik City….( Planen Gewächshäuser) . Da wächst das Obst und Gemüse, welches in unseren Discounter und Supermärkte „ Made in Spanien“ verkauft wird. Da wir umgeben sind von diesen Plastikbombern, lernt man auch das Negative kennen. Die anstrengende Arbeit in den schwülen Plastikzelten übernehmen die Afrikaner, da die Spanier diese Arbeit nicht machen wollen. Wie bei uns mit dem Spargel. Sie wohnen nicht, sie hausen in Betonlöcher, möchte nicht wissen auf welch engem Raum. Zum Essen gibt s für sie Gemüse und Obst das sonst weg geworfen wird, ihren Fleischbedarf halten sie sich selbst direkt neben ihrer Behausung. Zusammengepferchte Ziegen und Schafe. Das spanische Sozialsystem hat mehr Löcher wie jeder Schweizer Käse. 

Außerhalb der Plastikwelt gibt es gibt es in der Umgebung traumhaft schöne Strände, weiße Dörfer, Städte, Hafenanlagen und Sehenswürdigkeiten. Mit dem Auto, welches wir zum Glück dabei haben,  zeitnah zu erreichen. Viele Camper haben sich für die Zeit ihres Aufenthalts einen kleinen Mietwagen zugelegt. Wochenmärkte, die immer wieder Spaß machen, große Einkaufscentren, Chinaläden in Hallengröße findet man in großer Vielzahl an jeder Ecke.  

 

Das Straßensystem ist hier perfekt. Deutschland könnte sich glücklich schätzen. Egal ob Autobahn oder Küstenstraße, alle super ausgebaut. Das Hinterland besteht aus einer bizarren, bergigen  Landschaft. Auch in den Innenstädte oder Dörfer viele Blüten, Palmen Springbrunnen, super schöne angelegte Ortschaften.

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Unsere Rückholaktion aus Andalusien

 

Am 12.01.2020 frühmorgens, der Tag nach dem super tollen Neujahrs-empfang und 35 Jahrfeier des Camping Club Kaiserstuhl e.V. im ADAC , starteten wir mit unserem Wohnmobil samt Anhänger mit PKW darauf nach Andalusien.

Dort verbrachten wir eine traumhaft schöne Zeit bis, mein lieber Gatte „Bruno“ meinte, sich am 04.März einen offenen Diabetikerfuß zulegen zu müssen. Darauf folgten Tage mit hohem Fieber und eine massive Ent-zündung um die Wunde. Wir hatten Glück im Unglück. Wir fanden einen deutsch sprechenden Arzt, (hat in Freiburg Medizin studiert) welcher zwei bis dreimal täglich auf den Campingplatz kam um Bruno mit Antibiotika, div. Medikamente sowie den Fuß zu versorgen.

Nach ein paar Tagen bekam er aber Angst um Bruno´s Fuß, und stand mit einem Professor, welcher wohl spezialisiert auf diesem Gebiet ist, vor unserem Wohnmobil. Dieser behandelte gemeinsam mit ihm Bruno weitere zwei Tage. Nun, kamen sie zu der Meinung, dass mein Mann dringend in ein Krankenhaus eingewiesen werden muss. Dies war jedoch wegen „Corona“ in Malaga unmöglich.

Sie empfahlen uns, den ADAC zu kontaktieren um die Situation zu schildern. Dies machten wir umgehend. Nach kurzer Zeit wurden wir von einem Arzt des ADAC aus Barcelona zurückgerufen.

Es wurde vereinbart, dass wir den Fuß fotografieren und das Bild nach Barcelona senden sollen. Außerdem haben wir die Kontaktdaten des behandelnden Arztes aus Malaga mitgeteilt.

Nach einigen Untersuchungen des behandelnden Arztes ging alles ganz schnell. Am 12.3. abends rief uns der ADAC an und teilte uns mit, dass am nächsten Morgen 8.45 h ein Krankenwagen kommt um uns nach Malaga zum Flugplatz zu bringen.

Da hieß es loslegen…. Flugtransportkiste für unseren kleinen Hund in der Stadt kaufen, im Wohnmobil alles gut verstauen und so herrichten, dass der ADAC es abholen kann. Das kleine Auto mit schweren Dingen, Vorzelt etc.  beladen und auf den Anhänger fahren, alle Lebensmittel und Getränke an unsere helfenden Campingnachbarn verteilen.  Wir hatten Streß alles erledigen zu können, zumal mein lieber Ehemann, nicht einsatzfähig war.

Am nächsten Morgen kam nochmal der Arzt vorbei, und pünktlich auf die Minute (ungewöhnlich für Spanier) stand der Krankenwagen vor unserem Wohnmobil. Er brachte uns zum Flughafen, wo wir von einem helfenden Mitarbeiter in einen VW Caddy ähnliches Fahrzeug gesetzt wurden, welches uns direkt zum Gate brachte. Dort wurde Bruno mit Hund in der Transportkiste auf dem Schoß in einen Rollstuhl verfrachtet. Es ging sehr flott an der wartenden Menschenschlange vorbei, im Schlepptau ich, voll mit Handgepäck beladen zügig hinterher, direkt in das noch leere Flugzeug. Bruno bekam eine ganze Sitzreihe, (3 Plätze) für sich, damit der das Bein hochlegen konnte.

In Stuttgart gelandet, standen 3 Sanitäter am Flieger, die uns zu dem bereits wartenden Krankenwagen brachten, welcher uns nach Hause fuhr.

Bruno kam danach für ein paar Tage in ein Krankenhaus in Colmar.  

Ein sehr großes Lob an den ADAC, es lief alles so perfekt, ohne Pausen und Pannen, wir waren wirklich froh über den schnellen und unkomplizierten Rücktransport.

Unser Wohnmobil samt Anhänger mit Auto steht noch immer auf dem Campingplatz in Andalusien, aber durch die Corona Krise muss auch der ADAC mit dem Rücktransport warten, bis die Ausgangssperren, Quarantänevorschriften etc. der Vergangenheit angehören.

Aber auch jetzt noch ruft uns der ADAC ständig an um uns auf dem Laufenden zu halten. Absolut perfekte Organisation und Hilfe in der Not!!!

Am Tag unserer Rückholung (Freitag, der 13. 03.) war auf den Campingplätzen, der Promenade oder in der Stadt noch absolut nichts von dem massiven Corona Problem zu spüren. Aber drei Tage nach unserer Heimkehr wurden die Strände gesperrt, die Campingplätze unter Quarantäne gestellt. Somit trauern wir im Nachhinein den 3 Wochen entgangenen Urlaubsfreuden nicht mehr hinterher

Wir hoffen, dass niemand diese Hilfe je in Anspruch nehmen muss, aber falls doch, dankt Gott dass ihr beim ADAC versichert seid.

Bleibt gesund, es grüßt Euch zwei, die Hilfe nötig hatten.

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